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Den Garten umgraben oder lieber nicht? Ist das sinnvoll?

Detail an die Zwiebel im Garten
Veröffentlicht am 14.04.2021 09:12

Alles ist bereits geerntet, auf den Bäumen bleiben nur noch ein paar Blätter übrig und man macht sich so langsam über seinen Rücken sorgen, da sich die bücke-deinen-Rücken-Sasion nähert. Ist das Gartenumgraben jedoch wirklich unvermeidbar?

Vielleicht sind Sie ja der Meinung, dass dies schon immer gemacht worden ist – daher ist es ein Muss. Nun, ist dem so? Fans von Permakultur sind da einer ganz anderen Meinung – alles, nur nicht umgraben! Selbst traditionelle Gärtner geben zu, dass das Umgraben nicht immer ideal ist. 

Wieso sprechen so viele eigentlich über das Umgraben?

Dank dem Umgraben soll der Garten, oder besser gesagt die Erde in ihm, durchlüftet werden. Alte verhärtete Erdschichten werden zergraben, Unkraut und Schädlinge entsorgt und der Boden wird gedüngt. Dies ist jedoch laut der Gärtnern nicht immer der Fall. Z.B. im Herbst ist das Umgraben nur bei schweren tonhaltigen und sauren Erden empfohlen – bei diesen Erdtypen können Sie auch ruhig ein bisschen mit grünen Düngern experimentieren (dies wird vor allem für Pflanzen mit höhen Ansprüchen an Nährstoffe perfekt geeignet). Benutzen Sie Sand fürs Abmagern und Asche oder Kalkstein für die Neutralisierung der Ph-Werte. Tonhaltige Böden bilden große Klumpen, die im Winter von Frost zerrissen werden. Somit gewinnt die Erde an Struktur und bekommt ein bisschen mehr Winterfeuchte mit.

Eine Zucchini im Garten

Was für eine Meinung haben Vertreter von Permakultur?

Sie inspirieren sich vom Wald. Unter den Bäumen stapeln sich alte Äste und Laub – diese bilden die wichtige organische Schicht, die sich mit der Zeit zerlegt und die Erde mit wichtigen Nährstoffen versorgt. Vielleicht haben Sie ja auch einen Stück dieser Erde schon mal für Ihren eigenen Garten verwendet. Die Erde unter dieser Schicht ist gut mit Wasser versorgt und locker – sie benötigt keinerlei umgraben. Die Fans von Permakultur sind sich also einig: nicht umgraben (ABdecken), sondern BEdecken. Wenn Sie auf den Boden organisches Material schichten werden (Holzhäcksel, Stroh, Gras, Überreste) verbleibt die Erde darunter feucht und gut versorgt.

Möhrenkraut

Selbst ohne des Umgrabens wird die Erde locker und luftig und zudem auch gut mit allen Stoffen die sie gebraucht versorgt – und das so gut wie mühelos. Umgraben kann für die Erde sogar schädig sein. Es kann verschiedenen Mikroorganismen schaden – und diese sind für die Erdkultur sehr wichtig! Sie helfen bei dem Zerlegen einzelner Überreste und bringen somit dem Düngen bei. Daher sollte man die Erdschichten schützen, nicht zergraben. Und zwar nicht nur im Herbst – alljährlich!

Und was macht man da mit Unkraut? Naja bei dem Umgraben funktioniert es ja so, dass dem Unkraut Sonnenlicht entnommen wird und dass es somit abstirbt. Dies ist jedoch eine Recht drastische Lösung, meinen Sie nicht? :-) Es genügt schon einen Stück Karton auf die Erde zu legen und diesen nachfolgend mit organischen Überresten abzudecken. Unkraut zusammen mit dem Karton und den Überresten werden sich nach und nach zerlegen und somit die Erde schön düngen und nähren.

Detail an die Zwiebel im Garten

Wann Umgraben wirklich NICHT angebracht ist

Wie schon erwähnt – ein herbstliches Umgraben ist keinesfalls für leichte, sandige und fruchtbare Lehmböden geeignet. Da wäre die Erde nur umso mehr belüftet – daher auch schnell sehr trocken. Bei solchen Erdtypen ist ein permakultureller Umgang gefragt. Falls Sie bereits reifen Kompost verwenden möchten, warten Sie bis zum Frühling ab.

Ausgesprochen ungeeignet ist unter Bäumen und Sträuchern zu graben – egal was für ein Erdtyp da vorhanden ist. In der humushaltigen Schicht (an der Oberfläche) befinden sich nämlich kleine Wurzeln die den Baum/Strauch mit Nährstoffen versorgen. Diese würden Sie durch das Umgraben vernichten! Falls Sie auf dem Graben wirklich bestehen sollten Sie dies maximal 1 x alle 3-4 Jahre durchführen – bitte sehr achtsam sein! :-)

Kompost

Komposter

Einen Spaten werden Sie auch in der Nähe von Blumen und Kräutern nicht gebrauchen. Verzichten Sie auf das Graben bei Zwiebeln, Hülsenfrüchten, Tomaten und Zucchini. Da genügt es schon die Erde im Frühling ein bisschen aufzulockern oder ein bisschen Dünger zuzufügen.

Haben Sie sich dieses Jahr gegen das Graben entschieden? Toll, aber den Spaten sollten Sie nicht gleich wegwerfen – der wird bestimmt noch bei anderer Gartenarbeit zum Einsatz kommen. :-)

Ein Tipp zu guter Letzt: Machen Sie in Ihrem Gartenhaus ein bisschen Platz für einen Holzschnitzler. Der wird Ihnen mit den Holzüberresten helfen, die Sie später im Kompost wiederverwenden können.